Der AMERICAN SQUARE DANCE kommt in seiner jetzigen Form aus Amerika. Seine Ursprünge liegen aber – wie bei fast allem, was aus Amerika kommt – woanders, nämlich hier in Europa, und zwar im England des 15. Jahrhunderts beim sogenannten MORRIS DANCE, wobei dieser Name wiederum vermuten lässt, dass diese Tanzform über Spanien von den Mauren (also aus Nordafrika) kam und somit noch einige hundert Jahre älter ist. Der MORRIS DANCE wurde (leicht verändert) auch nach Frankreich exportiert, wo er, im Gegensatz zum englischen Volkstanz, allerdings zunächst nur bei Hofe getanzt wurde. Davon zeugen heute noch Namen der Figuren wie zum Beispiel ALLEMANDE (englisch: ‘ällimänd’) oder DO SA DO (französisch: dos à dos).
Mit den Auswanderern kam der Tanz (oder die Tänze) nach Amerika, wo er wiederum Vermischungen und Veränderungen unterworfen war. Im Lauf der Jahrhunderte geriet die Tanzform nahezu in Vergessenheit und wurde nur zufällig im Jahr 1917 von einem englischen Folkloristen, der in Amerika auf der Suche nach überlieferten englischen Liedern und Balladen war, in den Appalachians (das heißt sozusagen fernab jeder Zivilisation) wieder entdeckt.
Seine Renaissance und Entwicklung zur heutigen Form verdankt der AMERICAN SQUARE DANCE großenteils der Unterstützung durch den Automobilhersteller Henry Ford, der diese Tanzform als ‘nationales Erbe’ großzügig förderte. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der AMERICAN SQUARE DANCE auch in Europa (und hier besonders in Deutschland) populär.
Derzeit gibt es in Deutschland etwa 20.000 – 25.000 Tänzer, die in circa 500 Clubs in einem gemeinsamen Dachverband, der EAASDC (European Association of American Square Dance Clubs), organisiert sind.